Zimmern-Flözlingen. Die Breitbandversorgung des Eschachtals bewegt die Gemüter. Ein Bürger meldet sich zu Wort und stellt klar: Ja, es gibt hier schon das schnelle Internet.Kein schnelles Internet im Eschachtal? Ewald Grießhaber aus Stetten schüttelt den Kopf. "Natürlich gibt es Breitbandversorgung bei uns – per Richtfunk." Er deutet auf einen kleinen Empfänger unter dem Dach seines Hauses. Er liefert seit gut einem Jahr den gewünschten Internetservice in seine heimische Stube. "Abgesehen von ein paar anfänglichen Kinderkrankheiten läuft es prima", sagt der 56-Jährige, "sogar Internettelefonie ist inzwischen möglich."
Grießhaber verfolgt die Diskussion über die Breitbandversorgung des Eschachtals mit einem gewissen Groll. In all den Bemühungen um die Kabelanbindung scheint es ihm so, als ob mögliche Alternativen unter den Teppich gekehrt beziehungsweise nicht ernst genommen würden – wie eben die Funkverbindung. Beim Einwand der Funkgegnern, diese Art der Übertragung sei nicht leistungsfähig genug, alleine Kabel könne die gewünschte Stabilität und eine ausreichende Leistungsabdeckung gewährleisten, wiegelt er ab. "Ich habe eine DSL-2000-Anlage, und die tatsächliche Leistung liegt sogar darüber."
Grießhaber startet an seinem Notebook demonstrativ einen Speedtest, eine Geschwindigkeitsprobe mit der die Leistung der DSL-Anlage geprüft werden kann. Sekunden später das Ergebnis: 2856 Kilobit pro Sekunde im Download, 411 im Upload – die Zahlen scheinen zu bestätigen, was der 56-Jährige zuvor beteuert hat: "Ich sehe keinen Nachteil im Funk."
Das sehen auch etwa 25 weitere Teilnehmer aus Flözlingen und Stetten so, die seit 2007 an das Funknetz der Rottweiler Firma "wireless" angeschlossen worden sind. Ihre Datensignale bekommen sie durch eine Basisstation am Funkmast in der Nähe des Zimmerner INKOM. Hier liegt quasi die Signalvermittlungsstelle zwischen Glasfaserknotenpunkt und den heimischen Empfängern, die von der Antenne im INKOM per Richtfunk angestrahlt werden.
Mit dieser Technik sind inzwischen Gemeinden im Schwarzwald-Baar-Kreis, in den Kreisen Freudenstadt, Pforzheim, Tuttlingen und auch Rottweil ausgestattet. Im letzteren seit Januar etwa auch Neukirch, Zepfenhan und Vaihinger Hof. Schon etwas länger auch Hausen und Neufra.
Der Co-Geschäftsführer von "wireless", Kai Schinkel, kennt die Schwierigkeiten, auf die das Funkinternet vielerorts stößt: "Wir waren schon in sehr vielen Bürgerinformationsveranstaltungen im ganzen Land präsent. Das bedeutet etwa genauso viele Bürgerinitiativen gegen Elektrosmog."
Die im Eschachtal oder rund um Neukirch eingesetzte Technik arbeite aber deutlich unter den gesetzlich festgelegten Grenzwerten, beteuert er. "Beim Kunden strahlt ein Babyfon intensiver."
Indes schüttelt Ewald Grießhaber abermals seinen Kopf. Nun, wenn es um die Frage nach den Strahlungsrisiken von Funkinternet geht. Selbst während seiner Wehrdienstzeit Richtfunker und bis vor kurzem Hobbyfunker wendet er ein: "Ich trage seit geraumer Zeit einen Defillibrator, der wegen einer Herzerkrankung in meine Brust eingesetzt worden ist. Der ist hochempfindlich gegen Strahlung. Bei einem schnurlosen DECT-Telefon oder einer Hochspannungsleitung muss ich mich vorsehen. Aber Funkinternet? Damit habe ich keine Schwierigkeiten. Im Gegenteil: Ich hab’ den Empfänger selbst auf das Funksignal ausgerichtet – und ich lebe noch."
DSL per Funk als »zukunftssichere Installation« präsentiert / Anschluss im Herbst geplant
Horb-Dettensee . Mit Dettensee schloss sich jetzt der Kreis der Informationsveranstaltungen, bei denen es um eine verbesserte DSL-Anbindung ging. Die Ortschaftsverwaltung hatte eingeladen. Von der Stadt Horb waren Peter Klein und Gerhard Struck gekommen, von der DSL-Firma Kai Schinkel.
Deutlich wurde, dass es um eine Informationsveranstaltung ging, und nicht etwa um irgendwelche Verpflichtungen der Ortschaft. Peter Klein ließ nochmals die Aktivitäten der Stadt Horb bezüglich verbesserter DSL-Anschlüsse Revue passieren. Umfrageergebnisse und nochmals präzisierte Nachfragen waren zu hören. Mittelbereitstellung durch h das Land Baden-Württemberg mit der Maßgabe der Abrechnung bis Ende September 2009, Ausschreibungen und anderes mehr. Kein bisheriger Anbieter war bereit, eine kostenneutrale Versorgung mit DSL vorzunehmen oder zu verkabeln. Die Folge war dann eine öffentliche Ausschreibung. Die Firma erhielt vom Gemeinderat den Zuschlag, die DSL-Anbindung per Funk zu realisieren. Schinkel führte nochmals allgemein in di e Technik ein. Er zeigte auch die Antenne beziehungsweise den Antennenkasten, den jeder Endkunde installieren muss, ein Maßen 23 mal 23 Zentimeter. Es sei eine zukunftssichere Installation, so Schinkel, und keine Lückenbüßer-Lösung.
Eine Mehrplatznutzung mit mehreren PCs ist gestattet. Neben den Geschwindigkeiten 2000 kbit/s und 3000 kbit/s ist auch 6000 möglich, dies jedoch nicht von Beginn an. Fragen gab es zur Strahlung. Die Strahlenbelastung in Dettensee wird nochmals erheblich reduziert, da im Umkreis von 500 Metern um das Gemeindehaus herum alle Endkunden erreichbar sind. Die Funkstrecke geht vom Nordstetter Wasserturm zu einer Empfangsantenne auf dem Dach des Gemeindehauses und von dort aus über wenige Meter an die Endkunden.
» Man ist ausgeliefert« lautete eine Meinung. Als kleine Ortschaft habe man keine Chancen. In der Diskussion wurde auch deutlich, das die Firma bezogen auf alle fünf Stadtteile mit 150 bis 200 Endkunden rechnet. Als Telefonprovider steht dus.net zur Verfügung. Sofern man auf Fax angewiesen ist, ist es besser, bei der Telekom zu bleiben, so eine Empfehlung. Zum zeitlichen Ablauf gab es noch folgende Informationen:
In den nächsten zwei Wochen werden die Verträge mit der Stadt Horb unterzeichnet. Dann erfolgt in einem Zeitrahmen von bis zu vier Monaten die lnstallation. Ende September 2009 muss abgerechnet werden; dann sollen die ersten Endkunden am Funknetz sein, Es wurde noch gefragt, ob man auch noch später Kunde werden kann. Dies ist sogar 2010 möglich, so Schinkel. Es wurde auch die Befürchtung geäußert, dass Telekom seine bisherigen Installationen zurückbauen könnte. Ortsvorsteherin Ute Albere konnte nach einer Stunde die Veranstaltung beenden.
In Dettensee, Betra, Dießen und Dettlingen soll das "schnelle Internet" per Funk Technik eingeführt werden - in Talheim wird noch eine Kombination von Funk- und Kabel-Verbindung geprüft. Das ist das Ergebnis der Info-Abende in den Ortschaften.
Horb. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger sind am Montag zum letzten der vier Info-Abende bezüglich der geplanten Breitband-Versorgung" mit "schnellem Internet" gekommen - nach Dettensee.
Aus der Versammlung seien vorwiegend tarifliche und technische Fragen gekommen, berichtet Ingenieur Peter Klein von der Stadtverwaltung. Er hat zusammen mit Gerhard Struck von der Technischen Betrieben der Stadt die Voraussetzungen erarbeitet, um die schlechtversorgten Stadtteile ans World-Wide-Web anzuschließen - und das mit möglichst hoher Daten-Übertragungs-Rate. Die Ausschreibung hat ergeben, dass die Funktechnik mit Abstand die günstigste Lösung ist - während Kabel-Lösungen als nicht finanzierbar gelten, weil sie auch den Zuschuss-Rahmen sprengen. Der Funk-Lösung stehen einige Bürger jedoch kritisch gegenüber, weil sie gesundheitsschädliche Auswirkungen befürchten. Das haben sie bei den Info-Veranstaltungen in Dettlingen und Talheim angesprochen.
In Betra und Dettensee spielte das Thema offenbar kaum eine Rolle. Aus Verwaltungs-Sicht wird die Funk-Versorgung in Dettensee, Betra, Dießen und Dettlingen angestrebt - in Talheim soll noch geprüft werden, ob die (Richt-)Funk-Technik nur zur Daten-Übertragung in den Ort genutzt wird und die Haushalte dann per Kabel-Netz angeschlossen werden. In Talheim sei das eventuell machbar, weil der mögliche Funk-Empfänger nahe dem Kabel-Verteiler der Telekom stehe. Das Verbindungs-Kabel könne vielleicht sogar in ehrenamtlicher Arbeit verlegt werden. erklärt Klein. Um das abzuklären und mit der Telekom über die Nutzung Ihres Kabelnetzes zu verhandeln, seien voraussichtlich zwei bis drei Wochen nötig. Vor allem müsste der Funk-Technik-Anbieter. Wireless" aus Rottweil rechnen, ob die Kombination aus Funk- und Kabel-Technik zum selben Preis wie die Funk-Technik angeboten werden könne - gegebenenfalls eben mit ehrenamtlicher Unterstützung. Komme ein höherer Preis zustande, gebe es drei Möglichkeiten, erklärt Klein.
Erstens: Es wird auf "schnelles Internet" verzichtet. Zweitens: Es wird die Funk- Lösung gewählt. Drittens: Es wird neu ausgeschrieben, weil sich die technischen Voraussetzungen (Funk-Kabel-Kombi) geändert haben. Die Crux ist aus Sicht von Klein: Die Stadt müsste erneut technik-neutral ausschreiben, weil das Förderprogramm des Landes zur Breitband-Versorgung des Ländlichen Raumes es so vorsieht. Und daher sei es nicht zu erwarten, dass günstigere Angebote als die vorliegende Funk-Lösung eingehen zu erwarten, dass günstigere Angebote ab die vorliegende Funk-Lösung eingehen würden.
Auch in Betra könnte möglicher Weise eine Kombination aus Richtfunk- und Kabel-Technik in Frage kommen, berichtet Klein. In Dettensee und Dettlingen seien die Kabel-Verteiler indes so weit weg von den Empfangs-Punkten des Richtfunk- Signals, das vergleichsweise hohe Kosten durch eine Kombi-Lösung entstehen würden. Bezüglich möglicher Gesundheits-Belastungen durch die Funk-Technik betont Klein, dass er von Berufs wegen kein Techniker sei: "Mir scheint es aber plausibel zu sein, dass die Wimax-Technik im Zusammenhang mit der bestehenden Strahlung durch Mobilfunk nicht ins Gewicht fällt." Die Leistung des Internet Funks liegt bei einem halben Watt - beim Mobilfunk seien es 500 Watt.
Wenn der Talheimer Ortschaftsrat in wenigen Wochen für eine Funk- oder eine Kombi-Lösung (wenn sie nicht teuer sein sollte) stimmten wird, können die Bürger voraussichtlich im Spätsommer damit rechnen, dass sie das „schnelle Internet“ nutzen können.
In den anderen Ortschaften wird nach Auskunft von Klein angestrebt, im Frühsommer mit den Arbeiten zu beginnen, so dass im Sommer die Funk-Verbindung stehe. Vermutlich werde in Dettensee begonnen, weil die Ortschaft am nächsten am Nordstetter Wasserturm liege. Von dort wird das Richtfunk-Signal weitergeleitet, das aus Oberiflingen kommt. Den Unterschied solcher Funk-Verteiler-Stationen besteht darin, dass von Ihnen nur zielgerechte Strahlung umgeht (Richtfunk) – Während die örtlichen Verteiler für die Haushalte zwangsläufig rundum ein Funk-Signal abgeben. Gegenwärtig mache der Funk-Technik-Anbieter ,,Wireless" verschiedene Messungen in den Stadtteilen, berichtet Klein. Wenn jene abgeschlossen seien, werde das Projekt eventuell noch mal im Horber Gemeinderat behandelt.
Die Versorgung mit schnellem Internet war in den vergangenen Monaten Thema verschiedener Erhebungen im Stadtgebiet Horb. Dabei wurde festgestellt, dass insbesondere in den Stadtteilen Betra, Dettensee, Dettlingen, Dießen und Talheim teilweise erhebliche Versorgungsmängel bestehen. Oft ist nur eine Versorgung mit „DSL light“ oder gar kein Anschluss möglich.
Das Land Baden-Württemberg legt in diesem Jahr ein Förderprogramm „Breitbandversorgung im ländlichen Raum“ auf. Gefördert werden dabei auch Zuschüsse an Betreiber die eigenwirtschaftlich nicht tragbare Regionen mit Internetanschlüssen versorgen. Die Stadt Horb a.N. hat zur Verbesserung der Situation Ende September entsprechende Förderanträge gestellt die mittlerweile auch bewilligt wurden. Im Zuge einer offenen und technologieneutralen Ausschreibung wurde die Firma Wireless GmbH (www.rw-wireless.de) aus Rottweil als Betreiber ausgewählt.
Um interessierte Bürger in den betroffenen Stadtteilen detailliert über die anstehenden Maßnahmen, technische Grundlagen, zeitlichen Ablauf und konkrete Angebote des Betreibers informieren zu können sind öffentliche Informationsveranstaltungen geplant:
- Dießen und Dettlingen: Dienstag, 3. Februar 2009, 19:00 Uhr, Halle Dettlingen
- Talheim: Donnerstag, 5. Februar 2009, 19:00 Uhr, Sportheim Weschental
- Betra: Montag, 9. Februar 2009, 19:00 Uhr, Vorraum Hohenzollernhalle Betra
- Dettensee: Montag, 16. Februar 2009, 19:00 Uhr, Gemeindesaal
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet auf www.horb.de unter dem Stichwort Wirtschaft, Handel, Bauen > Breitbandinitiative.
Betra, Dettensee, Dleßen, Dettlingen und Talheim können auf schnelle Internetverbindung hoffen
Horb. Die Internet-Welt ist ungerecht: Während einige Horber Teilorte schnell durch das Datennetz kommen, stehen in manchen Ortschaften bisweilen schlechte oder gar keine DSL-Leitungen zur Verfügung. Doch das soll sich in fünf Stadtteilen bald ändern.
Gleich mehrere Pläne mit vielen Kreisen und grünen oder roten Kästchen liegen vor Bürgermeister Peter Rosenberger sowie Gerhard Struck und Peter Klein von der Stadtverwaltung. Und wie so oft bedeutet die Farbe Rot nichts Gutes. In diesem Fall heißt »Rot« gleich »keine DSL-Verbindung«. Und rote Kästchen gibt es auf den Plänen massenhaft. Vor allem in Betra, Dettensee, Dießen. Dettlingen und Talheim lebt man in Sachen Internet noch hinter dem Berg. Und am Berg scheitert es in manchen Fällen tatsächlich, wie zum Beispiel zwischen Dettingen und Betra, bestätigt Struck. »Je mehr Kilometer man entfernt von der Versorgungsstelle ist, desto schwieriger wird es«, erklärt Struck und zeigt da bei auf den großen Lageplan.
Bisher scheiterte die Versorgung mit DSL in diesen Gebieten an den hohen Investitionskosten, die die Kabelanbieter aufbringen müssten. In der Kosten-Nutzen-Rechnung fielen diese Horber Teilorte bei den bekannten Anbietern wie Telekom oder KabelBW zumindest für das schnelle Internet durchs Raster. In einigen Orten ist zumindest »DSL light« verfügbar.
Dass jedoch die gute Internetversorgung für viele Menschen und auch Firmen eine wichtige »Standortfrage« geworden ist, ist auch der Landesregierung nicht entgangen. Anfang des Jahres wurde ein eigenes Förderprogramm für Breitbandverbindungen im Rahmen des Programms Entwicklung Ländlicher Raum aufgelegt. Im Frühjahr startete die Stadt eine Umfrage in allen Ortschaften und fragte den Bedarf ab.
Die Funk-Lösung aus Rottweil macht das Rennen
Die Ortschaften. wo die Versorgung am schlechtesten und der Wunsch nach Besserung am größten ist, kristallisierten sich schnell heraus. Fünf Stadtteile wurden ausgewählt, in denen noch einmal eine detaillierte Umfrage gestartet wurde und die nun in der ersten Förderung eine schnelle DSL-Verbindung bekommen können - und das über eine Funk-Lösung. Sie erfiillten die Kriterien - mehr als 50 Haushalte oder fünf Firmen, die die DSL-Leitungen haben wollen.
Denn die Stadt Horb hatte bei der Ausschreibung. zu der sie verpflichtet war, strenge Vorgaben einzuhalten, die für den einzigen Anbieter einer Kabellösung, die Telekom, zu streng waren. Denn die Fördersumme-Obergrenze von 75000 Euro pro Ortschaft überschritt die Telekom laut Bürgermeister Rosenbergerum ein Vielfaches. So blieben einige Anbieter für eine Funklösung, wobei ein privater Anbieter aus Rottweil den Zuschlag erhielt.
Kriterien waren dabei unter anderem die Endkosten für den Verbraucher, die in diesem Fall laut der Stadtverwaltung auf Telekom-Niveau liegen: Mit dem Rottweiler Funk-Anbieter liegt die Stadt deutlich unter der maximalen Fördersumme, sodass für die Stadt insgesamt 75000 Euro anfallen, die nun im Haushalt - bei Zustimmung des Gemeinderates - bereit gestellt werden sollen.
Struck und Klein hoffen, dass die Fördergelder noch in diesem Jahr bewilligt werden, sodass bereits im kommenden Sommer die fünf Teilorte auf der »Datenautobahn« unterwegs sein können. Versorgungslücken gibt es allerdings dann immer noch unter anderem in Mühlen oder auf dem Priorberg. Weitere Förderungen sind allerdings nicht ausgeschlossen. Es besteht also Hoffnung, das auch dort die roten Kästchen irgendwann auf den Lageplänen verschwinden.
Beitrag zur Standortsicherung in der NRWZ vom 06.03.2007 (Online Ausgabe)
HARDT, 28. Februar (pm) - Seit Dezember sind nun große Teile von Hardt wie bereits Seedorf und Fischbach durch Funk-DSL an den schnellen Internetzugang anbindbar. Bisher war der überwiegende Teil des Ortes nur mit langsamem DSL versorgbar oder es bestand gar keine Möglichkeit einen DSL-Anschluss zu bekommen.
Es sind bereits viele Firmen und Privathaushalte erfolgreich am Netz und auch dankbar für die Ermöglichung dieses Zuganges. Fast das ganze Industriegebiet war bisher unversorgt und nutzt nun fast komplett neue Technik. Mit der Realisierung dieses Projektes hat die regionale Firma wireless GmbH aus Rottweil mit Unterstützung der Gemeinde und einer DSL-Initiative einen erheblichen Beitrag zur Standortsicherung der örtlichen Betriebe geleistet.
Aktuell sind bereits Geschwindigkeiten bis zu DSL 3000 verfügbar, somit ist zum Beispiel im Gegensatz zu DSL-light auch das Leistungsmerkmal Internettelefonie (VoIP) über diese Technik möglich. Auch schnelle Uploadraten speziell für Gewerbebetriebe sind verfügbar. Die Daten werden per Richtfunktechnik zwischen Rottweil und Hardt übertragen. Es wird lediglich eine Antenne in der Größe eines DIN-A-4 Blattes erforderlich. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.rw-wireless.de
Schwarzwälder Bote (online Ausgabe) vom 05.03.2007
Hardt (czh). Den schnellen Internetzugang richtet jetzt der Funk statt vieler unerfüllter Kabel-Versprechen: Mit Richtfunktechnik ist in Hardt ein schneller DSL-Zugang möglich.
Etwa 85 Prozent der Haushalte und das gesamte Gewerbegebiet könnten mit DSL 3000 im Netz surfen.
Die anderen Häuser werden von der Richtfunkantenne am Oberhardtweg nicht erreicht, berichtete Kai Schinkel von der Betreiberfirma wireless aus Rottweil. Beim Richtfunk muss zwischen den Antennen eine Sichtverbindung bestehen. Deshalb braucht jedes Haus eine DIN-A-4-große Flachantenne, die im Haus mit einem Kabel zum Modem beim Computer führt.
Eine Selbstmontage ist möglich, die Installation und Ausrichtung der Antenne durch einen Elektrofachbetrieb. Damit sei technisch ein Zugang bis zu DSL 6000 möglich. Neben den Firmen im Gewerbegebiet nutzen auch einige Haushalte die neue Technik, so dass die Mindestzahl an Teilnehmern längst erreicht ist. Vom Funkmast am Oberhardtweg werden die Daten per Breitband über drei Stationen zur Antenne am Wasserturm in Rottweil geleitet und gehen dann über Glasfaserkabel weiter. Etwa 58 Kilometer Richtfunkstrecken sind im Kreis eingerichtet, die auch Teile von Sulgen und Aichhalden versorgen.
Nach langen Bemühungen der Gemeinde und einer privaten DSL-Initiative beseitige der schnelle Internetzugang durch Richtfunk eine Benachteiligung der ländlichen Gebiete, für die eine Kabelversorgung zu teuer erscheine, zeigte sich Bürgermeister Herbert Halder zufrieden mit der Lösung.
Für eine Verkabelung fehlt die Verbindung zwischen Schramberg und Hardt. Sie könnte in einem bereits verlegten Leerrohr mit einem Kabel hergestellt werden. Die Leistungsfähigkeit des Richtfunks kann an einer öffentlichen Surfstation im Freizeitpark Hardt ausprobiert werden. Weitere Informationen können bei rw-wireless.de abgefragt werden.